The Brazilian Ride

1990er Porsche 911 (Typ 964) Carrera 2 Coupé, Refreshtoration durch dp Motorsport im Look des Carrera RS

The Brazilian Ride

Brasilianischer Kunde, urschwäbisches Grundkonzept, rheinische Umsetzung: Dieses 1990er Porsche 911 (Typ 964) Carrera 2 Coupé mit Anleihen beim RS verdient das Prädikat „bemerkenswert multinational“.

 

In Szene gesetzt haben es Patrick Zimmermann und seine Sportwagen-Connaissseure von dp Motorsport im Zuge einer „Refreshtoration“. Hinter dieser kombinierten Begrifflichkeit verbirgt sich meist die teilweise Restaurierung von nicht ganz umfassenden Ausmaßen. Das Ergebnis weicht vom inzwischen historischen Vorbild anno 1992 in verschiedenen Details ab. Doch genau dieser feine Unterschied ist gewollt, vermittelt er doch ein wohltuendes Maß an Individualität. Diese ist auch in Brasilien gefragt, und nicht nur das: Eine nicht zu unterschätzende Rolle kam der Klimaanlage zu, was eigentlich nur logisch ist. Nicht in diesem Fall: Denn der klassische Kältekompressor in der Triebwerkskammer war beim Erwerb des Basisfahrzeugs in Norddeutschland übersehen worden. Er fehlte, und das aus (un-)gutem Grund: Es handelte sich um einen Online-Kauf ohne vorherige Besichtigung vor Ort …

 

Die Schlagzeilen:

Nachgeschärft: Ausstattungs-Zitate des Carrera RS anno 1992 werten das 1990 ausgelieferte C2 Coupé auf.

Nachgeliefert: Dynamik durch originale Magnesium-Räder wie vor drei Jahrzehnten beim großen Vorbild.

Nachgerüstet: elektrisch betriebene Klimaanlage schafft ein Wohlgefühl bei brasilianischer Umgebungsluft.

 

Overath-Immekeppel. Das jüngste Fahrzeugbau-Projekt der Neunelfer-Spezialisten von dp Motorsport ist in vielerlei Hinsicht ein Wanderer zwischen den Welten. Einerseits handelt es sich um das Zitat einer vor mehr als 30 Jahren in Stuttgart- Zuffenhausen aufgelegten Sonderserie, im Detail sind jedoch Abweichungen vom Original – Individualisierungen – zu würdigen. Hinzu kommt, dass die Teilrestaurierung des 1990 gebauten Carrera 2 Coupés im Auftrag eines brasilianischen Neukunden erfolgt ist. Dieser war nach ersten Online-Recherchen per E-Mail-Anfrage auf den Rheinländer Traditionsbetrieb zugekommen. Ein Basisfahrzeug besaß er nicht, umso konkreter waren seine Vorstellungen. Auf eine besondere Deutschland-Tour wollte er sich begeben: Porsche-Museum, Nürburgring, schließlich ein Hausbesuch bei Alois Ruf. Das standesgemäße Transportmittel sollte ein Klon des 1992 eingeführten Carrera 2 der Generation 964 sein. Bei der Internet-gestützten Suche eines guten Gebrauchten sollte dp Motorsport als später ausführender Betrieb beratend unterstützen. Schließlich war ein silbernes Exemplar in Norddeutschland gefunden, erworben und durch einen dp-Mitarbeiter abgeholt worden. Dieser hatte sich, vorsorglich mit einem Klemmbrett ausgestattet, in einen Reisezug gesetzt und auf dem Rückweg erste Eindrücke von der Überführungsfahrt notieren wollen. Dies hätte das weitere Vorgehen abkürzen können. Die wichtigste Erkenntnis: Der online angekaufte C2 besaß keine Klimaanlage – für die spätere Ausfuhr nach Südamerika nicht die allerbeste Voraussetzung.

 

Für Patrick Zimmermann stand fest, dass sich der klassische Klimakompressor im Motorraum nur unter erheblichem Aufwand nachrüsten lassen würde. Ein elektrisches System englischer Herkunft war da die wirtschaftlich sinnvollere Lösung, zumal die Schleppleistung zu Lasten des Motors bei einer Aftermarket-Variante entfallen würde. Neben dem Wegfall des entsprechenden Riemenantriebs würde auch ein Teil der Gewichtskonzentration nach vorn in Richtung Vorderachse wandern. Die übrigen Maßnahmen: mehr eine Refreshtoration – eine Aufarbeitung in definierten Bereichen – denn eine Frame-Off-Restaurierung. Eine aus dem Porsche-Ersatzteilprogramm stammende Original-Fronthaube aus Aluminium, ein Heckdeckel aus Karbon, die RS-Heckschürze und klares, transparentes Plexiglas – von der Windschutzscheibe abgesehen: Das sind die Styling-Details im Exterieur, das die werksseitige Außenfarbe Silber beibehalten durfte. Einen Großteil seines Charmes bezieht der Carrera 2 (die Nachrüstung erfolgte allerdings nach dem Fotoshooting) aus seinen Original-Magnesium-Rädern in traditionellen 17-Zoll-Abmessungen. Somit gehören wahlweise zwei Rädersätze zum Carrera 2, der ältere war einschließlich der etwas betagteren Original-Bereifung beim Ankauf Teil der Maschine. „Magnesium-Räder gibt es schon noch“, weiß Patrick Zimmermann zu berichten, „auch wenn der erste Schuss heute nicht zwingend ins Schwarze trifft.“ Was er damit meint? „Nun“, erklärt der erfahrene Praktiker, „natürlich weiß man, dass mehr als 30 Jahre alte Magnesium-Räder überprüft und professionell aufgearbeitet werden müssen. Vor allem sollten sie versiegelt werden, um ihre Grundsubstanz zu bewahren. Aber man wundert sich schon, wenn Altbestände zur Überholung angeliefert werden, die dazu eigentlich nicht geeignet sind – durch unsachgemäße Wartung oder durch Witterungseinflüsse kommt es zu Magnesiumfraß, speziell auf der Rückseite, auf der plan anliegenden Auflagefläche der Radnabe. Da frisst sich einiges weg, man schaut oft auf offenes, großporiges Material – und das kann man nicht immer wieder aufspachteln. Das war auch der Knackpunkt, warum wir die Auswahl durchaus kritisch betrachtet haben“.

 

Erst der zweite – oder war es der dritte? – Satz gebrauchter Original-Magnesium-Räder brachte aber das Potenzial mit, in Zukunft für etwas sportlichere Vorhaben herangezogen zu werden. Die Bereifung: neue Michelin-Semilsicks der Spezifikation „PilotSport Cup“, die dem dynamischen Anspruch der Einteiler entsprechen. Zum Gesamtauftritt gehört wie selbstverständlich auch ein Sportfahrwerk mit sichtbarer Absenkung. KW liefert es, und zwar in Clubsport-Abstimmung: eine visuelle Ergänzung des vom Carrera RS inspirierten Auftritts. Das Interieur hat sich den Außenverhältnissen weitgehend angepasst: Recaro-„Pole Position“-Schalensitze mit Individual-Polsterung, Karbon-Elemente, Clubsport-Überrollbügel aus dem Repertoire von dp Motorsport, Momo-Dreispeichen-Lenkrad des Typs „M07“, schwarze Lederausstattung mit gelb-/schwarz-/grün kariertem Textil, dazu ein Velours-Teppichsatz in RS-Spezifikation: Das sind die wesentlichen Features im Wageninneren. Das Highlight schlechthin bleibt weitgehend unsichtbar, und das ist beabsichtigt. Die HiFi-Anlage von „Dr. Boom“ macht eindrucksvoll von sich hören. Nur zu sehen ist davon nicht viel, die Laufsprecher oder einen Verstärker sucht der geneigte Beobachter vergebens. Beides ist aber vorhanden, ganz sicher sogar. Artgerechten Wohlklang erzeugt auch der von 3.6 auf 3.8 Liter Hubraum vergrößerte Sechszylinder-Boxer im Heckabteil, der einer vergrößerten Drosselklappe seinen Zugewinn an Atemluft verdankt. Ein in PS-Leistung und maximalem Drehmoment erstarkter Motor (318 PS, 361 Newtonmeter) erfordert naturgemäß auch ein Plus an aktiver Fahrsicherheit. So mussten die von der Generation 993 zugerüsteten Bremsen durch die Original-Bestückung des 964 Carrera RS ersetzt werden. Nun sieht der Blick durch die Felgenarme fast schon so aus wie 1992 anlässlich der Produktvorstellung. Auch die Fahrzeughöhe entspricht der des einstigen Sportmodells, hervorgerufen durch ein KW-Gewinde-Straßen-Sportfahrwerk in Clubsport-Abstimmung. Die Stabilisatoren steuerte H&R zum Gesamtbild bei: ein außergewöhnlicher Kanon zweier Marktführer auf diesem Sektor.

 

Das nachgerüstete Sperrdifferenzial im Fünfgang-Schaltgetriebe des Typs G50 sorgt für optimalen Vortrieb ab der Kurvenmitte, die Schaltwege-Verkürzung gewährleistet präzise Gangwechsel und stellt sicher, dass der Hecktriebler in jeder Lebenslage „unter Zug“ bliebt – und damit in der Spur. Dass soll auch in Brasilien so bleiben, wenn das RS-Zitat nach Südamerika ausgeliefert worden ist. Patrick Zimmermann zieht Bilanz: „Ein cooles Projekt, vielleicht nicht ganz so komplex wie ein Backdate-Neunelfer und trotzdem exklusiv genug, um sich auf positive Weise zu unterscheiden.“ Die anfangs fehlende Klimaanlage ist inzwischen an Bord, so dass die Devise lautet: „The Brazilian Ride“. Frei übersetzt: genau das Richtige im Geburtsland des großen Ayrton Senna da Silva.

 

Verantwortlich für den Inhalt: netzwerkeins GmbH, Carsten Krome

 

tech data – die technische dokumentation in allen relevanten Einzelheiten

Fahrzeugtyp: 1990er Porsche 911 (Typ 964) Carrera 2 Coupé, Refrehtoration durch dp Motorsport im Look des Carrera RS

Modelljahr: 1990 (L-Programm)

Karosserie (Serienumfang bei Werksauslieferung): 2-türige, 2+2-sitzige, selbsttragende Coupé-Karosserie aus beidseitig feuerverzinktem Stahlblech; Sonderumbauten: RS-Aluminium-Fronthaube, RS-Heckschürze, Karbon-Heckdeckel, Plexi-Klarglas anstelle der Original-Verglasung (bis auf die Windschutzscheibe); durch dp Motorsport durchgeführte Trockeneis-Behandlung des Fahrzeugbodens

Motor (Werksauslieferung): luftgekühlter Sechszylinder-Boxer Typ M64/01; zwei Ventile pro Zylinder; eine Nockenwelle je Zylinderbank (ohc); Antrieb über Doppelkette; Sonderumbauten: Hubraumerweiterung auf 3.800 ccm; Schrick-Nockenwellensatz; vergrößerte Drosselklappen-Anlage

Gemischaufbereitung (Werksauslieferung): über Bosch-Motronic 2.1 elektronisch geregelte, sequenzielle Einspritzung

Zündung (Werksauslieferung): über Bosch-DME kennfeldgesteuerte Doppelzündung

Motorleistung (neu): 318 PS

maximales Drehmoment: 361 Nm

Kraftübertragung (neu): Fünfgang-Schaltgetriebe Typ G50 mit Sperrdifferenzial; Schaltwege-Verkürzung Typ 964 Carrera RS

Bremsanlage (neu): Aluminium-Vierkolben-Festsättel Typ 964 Carrera RS; innenbelüftete Stahlscheiben

Radaufhängungen (neu, vorn): einzeln an Leichtmetall-Querlenkern und KW-Clubsport-Federbeinen; H&R-Stabilisatoren; Spurverbreiterungen; Querabstützung zwischen den vorderen Federbeindomen

Radaufhängungen (neu, hinten): einzeln an Leichtmetall-Schräglenkern und KW-Clubsport-Federbeinen; H&R-Stabilisatoren; Spurverbreiterungen

Räder & Reifen (neu): nachgerüstete Magnesium-Räder Typ 964 Carrera RS (Vorderachse: 225/45 ZR 17 auf 7,5 x 17 ET 55 Cup 1 Design 965.363.124.15 mit Nabendeckel; Hinterachse: 255/40 ZR 17 auf 9,0 x 17 ET 55 Cup 1 Design 965.362.128.10 mit Nabendeckel

Interieur: Designkonzept in Leder schwarz mit schwarz/gelb/grünem Karostoff; Recaro-Profilschalensitze Typ „Pole Position“; Clubsport-Überrollbügel dp Motorsport; Momo-Lenkrad Typ M07; RS-Veloursteppich; Sichtkarbon-Blenden; teilweise versteckte Soundanlage; elektrische Klimaanlage nachgerüstet; „Liteblox“-Batterie im Gepäckraum

 

Leergewicht nach DIN 70020 (Werksauslieferung): 1.350 kg

Höchstgeschwindigkeit: 260 km/h (Werksauslieferung)

Beschleunigung (Werksauslieferung, 0 – 100 km/h): 5,7 sec.

Stonegrey

Backdating für Pragmatiker: keine opulente Diva auf Rädern, vielmehr ein Spaßbeschleuniger mit Motorsport-Ambitionen.

 

Als 15 Ingenieure im Mai 1972 damit begannen, dem Carrera RS 2.7 den letzten Schliff zu verleihen, stand eine Maxime im Vordergrund: Leichtgewichtig sollte die neue Basis für den Motorsport sein und effektiver als alles bisher dagewesene. Die 50-jährige Erfolgsgeschichte des „Entenbürzel-Coupés“ zeigt, dass dieser Ansatz den Automobilbau bis heute prägt. Patrick Zimmermann wuchs mit den Leichtbau-Neunelfern für Straße und Rennstrecke auf. Heute fühlt er sich diesem Erbe mehr denn je verpflichtet. In seinem Traditionsunternehmen dp Motorsport verwirklicht er ganzheitliche Sonderaufbauten, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern fast immer auch federleicht. Das allerneueste Projekt aus Overath-Immekeppel bringt – ohne Kraftstoff – 1.050 Kilogramm auf die Waage. Die Basis: ein Typ 964 der ersten Baujahre.

 

Overath-Immekeppel: Mit dem 964 Classic RSR Stonegrey zeigt Patrick Zimmermann einmal mehr, dass Backdating auf Neunelfer-Basis wunderbar unprätentiös geht. Die allerneueste Kreation des Rheinländer Karosseriebau-Spezialisten ist eine automobile Schönheit von nebenan: nicht unantastbar wie eine Diva auf Rädern, die aus lauter Ehrfurcht vor ihren allzu edlen Zügen nur selten ausgeführt wird. Vielmehr ist der äußerlich wie ein Carrera RSR 2.8 des Jahrgangs auftretende Neunelfer-Beau der Generation 964 ein ansehnlicher Spaßbeschleuniger. Und er ist sich dabei nicht zu schade, in allen Lebenslagen das pure, reine Fahrvergnügen aufkommen zu lassen. Patrick Zimmermann verwirklicht dies durch ein Leichtbau-Konzept, bei dem nicht allein die lange Tradition von dp Motorsport eine Rolle spielt. Vielmehr liegt dem ohne Benzin 1.050 Kilogramm wiegenden Sportcoupé eine 2009 bereits in Gang gebrachte Entwicklungsgeschichte zugrunde. Schon damals gelang es Zimmermann, das 1983 ausgelieferte 911 SC Coupé eines Kunden der 850-Kilogramm-Marke nahezubringen und somit einen Schwellenwert zu unterbieten.

 

Als er vier Jahre später anlässlich der „Techno Classica“ 2013 in der Essener Messe den 964 Classic RSR auf 964-Basis der Öffentlichkeit präsentierte, wusste er bereits: „Selbst unter Ausnutzung sämtlicher Tricks und Kniffe wird dieses Modell immer etwas schwerer sein als ein 911 SC“. Was für ihn schon damals zählte: „Auf der Rennstrecke, bei den Touristenfahrten auf der Nürburgring-Nordschleife oder auch bei den Trackdays entscheiden die Performance und das Gesamtpaket. Darum galt es für mich, herauszufinden, ob zusätzliche 25 bis 30 PS, ABS und ein elektronisch gesteuertes Motormanagement den kleinen Gewichtsnachteil nicht doch ausgleichen würden.“ Bis auf 150 Kilogramm ist er mit dem 964 Classic RSR an den Lightweight-SC herangekommen. Erreicht hat er dies – der Kernkompetenz des Unternehmens entsprechend – durch den Verbau handgefertigter Karosserie-Komponenten aus einem Karbon-Kevlar-Gemisch. Dieses Gewebe ist extrem reißfest, langlebig und formstabil, außerdem wird es vor allem im professionellen Rennwagenbau eingesetzt. Der Umbausatz umfasst die vorderen Kotflügel, die hinteren Seitenwände, die Hauben, Schürzen, Seitentüren mit grün getöntem Plexiglas sowie die Dachhaut. Zimmermann fertigt die Komponenten in den unterschiedlichsten Verfahren, abhängig von der jeweils zu überspannenden Fläche. Ist diese besonders groß, wird eine Vakuum-Methode angewandt, die der Baumeister wie folgt beschreibt: „Die größeren Einzelteile werden noch klassisch laminiert und anschließend in Folie verpackt, um die Luft zu entziehen und überschüssiges Harz austreten zu lassen. Der Sandwich-Kern im Inneren wird sauber angepasst, um auch auf lange Sicht die bestmögliche Stabilität zu gewährleisten.“

 

Von Hand laminiert dp Motorsport zum Beispiel die vorderen Kotflügel und auch die hinteren Seitenwände. Sie schaffen den Rahmen für umgeschweißte Fuchs-Schmiedefelgen, vorn in 9J x 15 ET 26 sowie in 11J x 15 ET 15 an der Antriebsachse. Das individuell einstellbare Gewindefahrwerk mit farbig eloxierten Domlagern liefert KW in der „Clubsport“-Variante, die auf 40 Millimeter Absenkung justiert ist. Mit Michelin „TB5“ in den Dimensionen 225/50 R 15 vorn sowie 285/40 R 15 hinten wäre sogar die offizielle Teilnahme an Sportveranstaltungen möglich. Der Saugmotor mit einer Hubraum-Erweiterung auf 3,8 Liter leistet 320 PS bei 380 Newtonmetern maximalem Drehmoment. Die aus Edelstahl-Rohrmaterial gefertigte Auspuffanlage mit Fächerkrümmern und zwei Metall-Katalysatoren trägt zur Leistungssteigerung um 70 PS gegenüber der Serienausführung bei. Das Interieur wird durch den eingeschweißten Überrollschutz aus Stahlrohr, zwei charakteristische „Lollipop“-Profilschalensitze sowie das Auslackieren in der neuen Wagen-Außenfarbe „Steingrau“ bestimmt. Der nach oben versetzte Schalthebel des 993 GT2 bedient ein revidiertes Fünfgang-Schaltgetriebe des Typs G50 mit Sperrdifferenzial.

 

Fazit: Die Kombination aus „Steingrau“ und Zierstreifen in „Burgundrot“ schafft ein neues, gefälliges Farbensemble – der 964 Classic RSR Stonegrey ist cool, leichtfüßig und vor allem Rennstrecken-tauglich. Über dieses Gesamtkonzept hinaus bietet dp motorsport Komplettaufbauten in unterschiedlichen Fahrzeugdesigns an, außerdem den Verkauf nahezu einzelner Anbauteile im eigenen Online-Shop. Mögliches Motto: lieber leichter – Backdating kann so schön und dabei so pragmatisch sein!

 

Verantwortlich für den Inhalt: netzwerkeins GmbH, Carsten Krome

 

964 Classic RSR Stonegrey – die Highlights

Basisfahrzeug: 1989er 911 Carrera 2 (Typ 964), Erstzulassung in Belgien

Karosserieumbau: dp-964 Classic RSR aus Karbon-Kevlar-Gemisch; Leichtbautüren mit Plexiglas sowie FIA-konformen Schiebefenstern; bündig zur Karosserie verklebte, grün getönte Plexiglas-Scheiben; Zierstreifen in „Burgundrot“

Motor (Serie): luftgekühlter Aluminium-Sechszylinder-Boxer Typ M64/01

Ventilsteuerung (Serie): eine obenliegende Nockenwelle je Zylinderbank (ohc), Antrieb per hydraulisch gespannter Rollen-Doppelkette und Zwischenwelle; zwei Ventile pro Zylinder, Betätigung über Kipphebel

Gemischaufbereitung (Serie): über Bosch-DME (Motronic 2.1) elektronisch geregelte Kraftstoff-Einspritzung

Zündanlage (Serie): über Bosch-DME (Motronic 2.1) kennfeldgesteuerte Doppelzündung

Schmiersystem (Serie): Trockensumpf-Schmierung

Ölmenge (Serie): 11,5 Liter

Abgasanlage (Serie): Lambda-geregelter Dreiwege-Metall- Katalysator

Hubraum (Serie): 3.600 ccm

Bohrung (Serie): 100 mm

Hub (Serie): 76,4 mm

Verdichtung (Serie): 11,3 : 1

Motorleistung (Serie): 250 PS bei 6.100/min

maximales Drehmoment (Serie): 325 Nm bei 4.800/min

maximale Motordrehzahl (Serie): 6.800/min

 

Sportmotor: Hubraum-Erweiterung auf 3,8 Liter und 320 PS bei 380 Newtonmetern maximalem Drehmoment; Spezial-Auspuffanlage aus Edelstahl-Rohrmaterial inklusive Fächerkrümmer-Satz und zwei Metall-Katalysatoren

Kraftübertragung: Fünfgang-Schaltgetriebe Typ „G50“ mit Differenzialsperre, hochgelegter Schalthebel Typ 993 GT2

Elektrik: „Liteblox“-Lithium-Ionen-Leichtbau-Batterie

Radaufhängungen: einstellbares KW-Clubsport-Gewindefahrwerk mit Uniball-Domlagern

Räder und Reifen: geschmiedete 15-Zoll-Fuchs-Leichtmetallfelgen mit Michelin-Semislicks des Typs „TB5“

Interieur: fest eingeschweißter Überrollkäfig aus Stahlrohr-Material mit Türdiagonalen, Gurtstreben sowie Kreuz im Fond; in der Wagen-Außenfarbe „Steingrau“ auslackierter Innenraum; „Lollipop“-Profilschalensitze mit Kunstleder sowie Alcantara® bezogen; Schroth-Vierpunktgurte; Momo-Sportlenkrad; leichte Armaturenbrett-Verkleidungen sowie Knieleisten; gelochte Pedalbretter einschließlich Bodenplatten aus gelochtem Aluminium

Ruby

dp motorsport´s „Ruby“ – auf Basis eines Porsche 964 Carrera 2

Erneut hat sich das traditionsreiche Unternehmen mit Sitz im nordrhein-westfälischen Overath an einen Porsche 911 der Baureihe 964 begeben und ihn in mühevoller Handarbeit zu einem einzigartigen Backdate in den Look der frühen Siebzigerjahre zurückversetzt. Der in Carmonarot Metallic (Farbcode M3W) lackierte Umbau wurde mithilfe des beliebten Karosseriekits „Classic Carrera Widebody“ aus GFK, Carbon und Kevlar um ca. 25 mm pro Seite verbreitert. Die Karosserie wurde mit kupferfarbenen, schwarzen und verchromten Zierelementen stimmig abgerundet und somit zum außergewöhnlichen Hingucker umgewandelt. Für das gewisse Extra an Farbtiefe sorgt eine zweite Schicht Klarlack.

Passend zum Exterieur wurde auch der Innenraum harmonisch umgestaltet. Vorbei an modernen Materialien und Teilen, wie dem Alcantara Dachhimmel, Recaro Sportster CS Sitzen mit Leder, schwarz-weiß-rotem Pepita Stoff und Alcantara auf den Rückseiten, sowie dem Porsche Classic Communication Management (PCCM) mit Bluetooth und Apple Car Play, blickt der Fahrer durch das mit roten Ziernähten belederte, tiefgeschüsselte Momo Lenkrad auf die Rundinstrumente im klassischen 911er Look, mit welchen das außen zu findende Farbelement Kupfer im Interieur wiedergespiegelt wird. Als andersfarbiges Designelement sticht einzig der Schaltknauf aus dunklem Holz unaufdringlich heraus, der auf speziellen Kundenwunsch hergestellt wurde.

Öffnet man eine der Türen, fallen dem Betrachter nebst den Einstiegsleisten mit kupferfarbenem Schriftzug die in der Struktur original belassenen Türtafeln auf. Die neu verarbeiteten Materialien wurden dem restlichen Innenraum angepasst und die Lautsprecher durch größere mit modernster Technik ersetzt. Um das Multimedia Paket mit versteckter Dashcam abzurunden, wurden unter der mit Alcantara bezogenen Hutablage ebenfalls neue Lautsprecher verbaut und mittels passender Endstufe, dessen Prozessor speziell auf den Innenraum abgestimmt wurde, unter dem Beifahrersitz mit den vorderen Lautsprechern und dem Radio verbunden. Die Bordelektronik wird von einer ultraleichten Liteblox LB28XX Lithium-Ionen-Batterie mit Strom versorgt.

Der serienmäßige 3,6 Liter Boxermotor mit 250 PS wurde mithilfe neuer und besserer Komponenten vollständig revidiert, mit anderen Kolben und Zylindern auf 3,8 Liter Hubraum angehoben und dank Sport Nockenwellen und diversen Detailoptimierungen auf eine Leistung von 320PS und 370NM gebracht. Der Motorumbau wurde auf einem Leistungsprüfstand abgestimmt und für den passenden Klang sorgt die speziell entwickelte 964 Classic Abgasanlage mit Endrohren im GT3-Look.

Damit die Leistung standesgemäß durch das revidierte G50 5-Gang Getriebe mit 964 RS-Differentialsperre auf den Asphalt gebracht werden kann, wurden die Fahrwerkskomponenten erneuert und teilweise durch straffere Polyurethan Buchsen ersetzt. Im Zusammenspiel mit einem KW Clubsport Fahrwerk und Michelin Pilot Sport Reifen in den Größen 225/45 R17 vorne, sowie 255/40 R17 hinten ergeben sich Fahrwerte, die heutigen Sportwagen in nichts nachstehen. Der Spurt von 0 auf 100km/h erfolgt in 5 Sekunden und findet erst bei 280km/h ein Ende. Doch bekanntermaßen ist der Weg das Ziel und dieser bringt dank gleichmäßigem Drehmomentverlauf schon ab 2750 U/min besonderen Fahrspaß.

Um den Sportwagen im Klassiker-Kleid auch wieder zu verzögern, wurde eine komplett neue 964 RS Bremsanlage mit größeren Bremssätteln, gelochten Scheiben, Stahlflex Leitungen und Hochleistungs-Bremsflüssigkeit hinter den geschmiedeten Fuchsfelgen verbaut. Somit ist gewährleistet, dass nicht nur bei täglicher Nutzung, sondern auch bei dem ein oder anderen Rennstreckenbesuch die Sicherheit an erster Stelle steht. Und selbstverständlich lässt sich so auch der Bremspunkt näher an den Einlenkpunkt legen.

Mit Fokus auf einen Daily Driver wurde das durch den Kunden angelieferte und gut erhaltene Basisfahrzeug zusätzlich mit Hohlraumversiegelung, Rostschutz, Unterbodenschutz und Steinschlagschutzfolierung auf seine zukünftige Nutzung vorbereitet. Der Umbau dauerte 12 Monate und schlug mit ca. 155.000€ ohne den Wert des Basisfahrzeugs zu Buche.

 

Silver Surfer 3.6 ST

Minuziös, modern, makellos: dp Motorsport zeigt fahraktive Interpretation des Porsche 911 S/T mit den Genen des Carrera 3.2 Coupés.

 

Dass bei dp Motorsport im rheinischen Overath-Immekeppel die Expertise für die Marke Porsche zuhause ist, bedarf keines gezielten Hinweises – eigentlich. Das von der Designer-Legende Ekkehard Zimmermann (79) gegründete Unternehmen wird von dessen Sohn Patrick Zimmermann in zweiter Generation mit leicht veränderter Ausrichtung geführt. Nicht mehr ganz so deutlich wie zur Urzeit steht das rein Wettbewerbs-orientierte Rennsport-Geschäft im Vordergrund. Stattdessen haben fahraktive, ganzheitliche Umbauten einen immer größeren Raum eingenommen. Das gilt auch für das neueste Projekt aus dem Sülztal: Auf besonderen Kundenwunsch verwandelte sich ein 1985 produziertes Carrera 3.2 Coupé in eine Hommage an den 911 S/T, der in den frühen siebziger Jahren den Boden für die Porsche-Ikonen RS und RSR bereitete. Die Leitmaxime: minuziös, modern und makellos.

 

Restomod geht auch authentisch. Das haben sich Patrick Zimmermann und sein Mitarbeiterteam von dp Motorsport auf die Fahnen geschrieben. Ein im April 1985 erstmals für den Straßenverkehr zugelassenes Porsche Carrera 3.2 Coupé verwandelte sich in eine (leer) 940 Kilogramm leichte Fahrmaschine mit einem 3,6 Liter großen, abgestimmten Sechszylinder-Boxermotor der Neunelfer-Baureihe 964 mit 290 PS bei 324 Newtonmeter maximalem Drehmoment. Mit dem Look des 911 S/T, der Porsche-Wettbewerbs-Ausführung in den Modelljahren 1971/72, stimmt Zimmermann einen Dreiklang an, der sich aus Elementen der siebziger, achtziger und neunziger Jahre ergibt. Auch die Gegenwart hat Einzug gehalten, denn das KW-Clubsport-Gewindefahrwerk entspricht den neuesten Entwicklungs- und Fertigungsstandards. Es ist nicht explizit auf die Teilnahme an Motorsport-Veranstaltungen unter Wettbewerbsbedingungen ausgelegt, sondern für Trackdays auf permanenten Rennstrecken gleichermaßen geeignet. Vorderachslenker mit Polyurethan-Buchsen und Unibal-gelagerte Spurstangenköpfe sowie -Hinterachsschwerter optimieren die Fahrpräzision im Zusammenspiel mit Michelin „TB5F“ in 225/50 vorn sowie “TB5R“ in 270/45 hinten auf Fuchs-Felgen in 8J x 15 sowie 9J x 15.

 

Die Paradedisziplin liegt nach wie vor im Karosseriebau. Patrick Zimmermann gilt als ein Verfechter des anspruchsvollen Pragmatismus. Sein Credo lautet: formschön ja, aber bei vertretbarem Aufwand! Das wissen Sportfahrer wie der Auftraggeber des Carrera-Umbaus zum 911 S/T zu schätzen. Der war bereits in der Langstrecken-Meisterschaft (VLN) auf der Nürburgring-Nordschleife aktiv. dp Motorsport schnürte für ihn ein attraktives Gesamtpaket: vorderer Stoßfänger, vordere Blinkerelemente, Standlicht-Einfassungen und vordere Kotflügel, Fronthaube mit Schlossaufnahme des Porsche 911 der G-Serie, offene Seitenschweller ohne Unterbodenschutz, hinterer Stoßfänger mit kurzen Hörnern, verchromte Außenspiegel-Gehäuse des Carrera RS 2.7 sowie verchromte Fensterrahmen, Türgriffe und weitere Details. Das alles ergibt in Verbindung mit der Innen- und Außenlackierung im „GT-Silber-metallic“ (LM7Z) des Porsche Carrera GT, Typ 980, ein stimmiges Gesamtbild. Zusätzliche Blickpunkte schafft eine gezielt eingesetzte, mattschwarze Design-Folierung.

 

Das Interieur greift das Leichtbau-Konzept konsequent auf: Die Profilschalensitze im klassischen „Lollipop“-Design mit Mittelbahnen aus Scheel-Stoff und Kunstleder an den Sitzwagen beherrschen den Fahrgastraum, sie bieten erstklassigen Seitenhalt wie einst im Porsche 935 turbo der späten siebziger und frühen achtziger Jahre. Aufgrund der Rennsport-nahen Auspuffanlage mit jeweils einem Fächerkrümmer pro Zylinderseite muss auf Wärmetauscher und damit auch auf eine konventionelle Heizanlage verzichtet werden. Stattdessen übernimmt ein minimalistischer Keramik-Heizlüfter die Beheizung des Fußraums. Die Windschutzscheibe wird durch eingelassene, elektrische Heizdrähte beschlagfrei gehalten. Weitere Features sind die authentischen Willans-Vierpunkt-Hosenträgergurte, der hauseigene Überrollbügel des Typs dp-911 R/ST, das Momo-Sportlenkrad mit 350 Millimetern im Durchmesser, überarbeitete Armaturen, der Leichtbau-Teppichsatz in schwarzem Filz sowie die Knieleisten und die Innenverkleidungen der Türen aus grob geflochtenem, mit Glasfaser verstärktem Kunststoff. Eine nachträglich installierte, elektrische Servolenkung, das Heckfenster aus gewichtsoptimiertem Plexiglas und die Leichtbau-Batterie in einem speziellen Aluminiumrahmen lassen die Ausstattung schließlich komplett werden.

 

„Es war nicht unser Ansinnen, eine zu hundert Prozent originalgetreue Rekreation des Porsche 911 S/T zu verwirklichen“, fasst Patrick Zimmermann zusammen. „Vielmehr ging es uns um ein stilsicheres Sportgerät mit ganz erheblichem Spaßfaktor.“ Weitere Fahrzeuge in gleicher oder ähnlicher Bauausführung sind in Zukunft keineswegs ausgeschlossen.

 

Verantwortlich für den Inhalt: Carsten Krome Netzwerkeins

Bilder: Miranda Media

 

Speedy Irishman

Die neueste Kreation ist ein 964 Carrera 2 in Irisch-Grün (Farbcode 213), bei dem die Karosserie gegenüber dem Carrera pro Seite um ca. 25 mm verbreitert und schwungvoll-muskulös übermodelliert wurde. Der Karosseriekit wurde aus Carbon/Kevlar verstärktem Kunststoff gefertigt und trägt die interne Bezeichnung „964 Classic Carrera Widebody“.

Das Fahrwerk blieb bei diesem Fahrzeug selbstverständlich auch nicht verschont. Die KW-Clubsport-Federbeine mit Unibal-Domlagern, sowie die PU Buchsen an den Vorderachslenkern und die Unibal Lagerungen an der Hinterachse tragen zur sportlichen Abstimmung bei. In den Radläufen „arbeiten“ geschmiedete Fuchsfelgen in 8×17 mit Michelin Pilot Sport in 225/45-17 an der VA bzw. in 9×17 mit 255/40-17 an der HA. Der 3.8-Liter-Boxermotor stellt 325 PS zur Verfügung und das Getriebe ist ein Typ G50 5-Gang mit RS-Differentialsperre.

Mit großem Aufwand bis ins Detail wurde auch die Innenausstattung umgestaltet. Neben den Sportsitzen von Recaro mit braunem Porsche-Leder und Pepita, sind auch der komplette Teppich in beigefarbenem Bouclé und ein Prototipo Lenkrad von Momo zu bestaunen. Das Armaturenbrett, der Mitteltunnel und diverse weitere Details sind mit Alcantara bezogen. Der Schaltknauf besteht aus mehrschicht-verleimtem Holz und ein Porsche-Classic-Navi-Radio mit USB und Bluetooth weist den Weg. Der Preis für den schnellen Iren beträgt 215.000,- Euro inklusive dem Wert des Basisfahrzeugs.

 

 

935 dpIII

Als Basisauto muss diesmal ein Porsche 965 Turbo in Schwarz mit 3,3 Litern Hubraum aus dem Jahre 1992 „herhalten“. Zur Historie des Fahrzeugs ist zu sagen, dass es bis 1997 sein Dasein als unberührtes Serienauto in Deutschland fristete. Im selben Jahr erfolgte – beauftragt vom zweiten Besitzer – der Umbau zum 935-dpIII-Rennwagen Replika mit Straßenzulassung in Polarsilber. Es sollte auch der Einzige dieser Art bleiben!

Schon seit Mitte der 1980er-Jahre wurden im deutschen Motorsport dp935er erfolgreich eingesetzt. Für die stärkste Ausbaustufe wurden die IMSA-Motoren des 962er extra bei Porsche bestellt und in die Rennwagen eingepflanzt. Es folgten diverse Gesamtsiege und Meisterschaftstitel mit diesen Turbo-Überfliegern. Ab 1995 folgte die dritte Karosserie-Ausbaustufe auf Basis des Porsche 965. Nur fünf dieser Fahrzeuge wurden gebaut und waren im deutschen Motorsport überaus erfolgreich, besonders mit den Fahrer-Gebrüdern Jürgen und Uwe Alzen.

Und genau in diesem polarsilbernen Farbton mit Colorstreifen wurde das Straßenauto auf der Basis des 965 aufgebaut. Dafür wurden die Karosserieteile aus hochwertigem GFK mit diversen Verstärkungen aus Carbonfaser hergestellt. Der Motor wurde auf ca. 450 PS (= 330 kW) leistungsgesteigert. Neben einem Gewindefahrwerk von H&R wurden auch noch Unibal Domlager sowie eine verstellbare Domstrebe aus Aluminium installiert. Die adäquate Rad-Reifen-Kombination besteht aus dreiteiligen RH-Alufelgen im Cup-Look in 9×18 mit Bereifung in 245/40-18 an der VA bzw. in 12,5×18 mit 335/30-18 an der HA.

Auch das Interieur kam nicht ungeschoren davon. Dort wurde Leder in Classic-grau mit schwarz kombiniert verarbeitet. Ein Airbag-Sportlenkrad und dazu noch ein Clubsport-Überrollbügel unterstreichen die sportlichen Ambitionen von Auto und Fahrer, der – bei Bedarf nebst Beifahrer – in 935-Lollipop-Sitzen, ebenfalls in Classic-grau mit schwarz kombiniert, Platz nimmt.

Bevor der 935 dpIII dann Anfang 2018 an einen Sportwagenhändler in Miami (Florida/USA) ging, wurde noch eine neu angefertigte Edelstahl-Auspuffanlage verbaut.

911 Sleeper 3.2

Ein nicht unerheblicher Anteil an dem um 280 kg gegenüber der Erstauslieferung radikal verminderten Gewicht auf jetzt 905 kg ist sicherlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass eine komplett entlackte Rohkarosserie ausschließlich mit extraleichten Bauteilen wieder aufgebaut wurde. Im Grunde also eine Komplett-Restaurierung. Zusätzlich bestehen in diesem Falle die Scheiben aus gehärtetem Plexiglas. Scharniere und Halterungen sind gelocht und verzinkt. Das Prachtexemplar einer Neun-Elfer-Karosse wurde abschließend in Felsengrün metallic (699) lackiert. Der gewollte Gewichtsverlust verbessert drei Dinge gleichzeitig: Beschleunigung, Bremswirkung und Querdynamik. Man schlägt also praktisch drei Fliegen mit einer Klappe.

Der Motor verfügt über einen Hubraum von 3.200 cm³ und 288-Grad-Nockenwellen von Schrick, einen bearbeiteten Zylinderkopf, eine auf 67 mm vergrößerte Drosselklappe, eine erleichterte Schwungscheibe, zwei 100-Zellen-Katalysatoren von HJS sowie eine RSR Rennauspuffanlage aus Titan. Leistungsausbeute nach diesen „Korrekturen“: 270 PS (= 199 kW) sowie 307 Nm maximales Drehmoment. Das 5-Gang-Getriebe vom Typ 915 ist mit einer Kühlschleife, einer Differential-Sperre und einer Schaltwegverkürzung mit längerem Schalthebel ausgestattet.

Beim Fahrwerk sind die Bilstein-Stoßdämpfer mit der Bezeichnung „sportlich Straße“, Polyurethan-Fahrwerksbuchsen der Marke Super Pro, eine eingeschweißte Domstrebe sowie die Unibal-Verlängerung für Spurstangenköpfe zu erwähnen. Fuchsfelgen in 7 x 16 und 9 x 16 Zoll, bestückt mit Michelin Semislicks in 225/50 und 245/45, stellen die Verbindung zwischen Auto und Straße her und schließlich sorgt eine vom jüngeren „Bruder“ 964 C2 adaptierte Bremsanlage für die negative Beschleunigung.

Im Interieur des Sleepers entdeckt man dp935 Lollipop-Sitze, Willans-4-Punkt-Hosenträgergurte, einen hauseigenen Clubsport-Überrollbügel, ein Sportlenkrad mit 350 Millimetern Durchmesser und RS-Leichtbauteppiche in Velours. Das Fahrzeug ist darüber hinaus mit einer elektrisch beheizten Windschutzscheibe, einer leichten 25-Ah-Gelbatterie und einem speziell angefertigten Rennkabelstrang ausgestattet.

Auf einer der Fahnen von dp motorsport steht „Leichtbau für das absolute Fahrerlebnis“. Demzufolge hat der Sleeper keine Servolenkung, kein ABS und auch kein ESP. Der bewusste Verzicht auf elektronische Fahrhilfen erfordert einerseits ausgeprägte Fähigkeiten bei der Beherrschung des Fahrzeuges, lässt andererseits aber auch schier grenzenlosen Fahrspaß pur zu. Alle am Sleeper verbauten Teile sind selbstverständlich separat erhältlich.

964 Classic S

Aus einem Porsche 964 mit ABS, Bremskraftverstärker, Servolenkung, präziser Schaltung, modernem Fahrwerk, Schiebedach und sogar einer Klimaanlage für die heißen Tage wurde der 964 Classic S. Ein ebenso hochwertiger wie aerodynamisch ausgefeilter GFK-Kit fließt inklusive sämtlicher Adapter und Beleuchtungen in die Karosserievorteile des Porsche 964 ein, weswegen er sich „wie aus einem Guss“ präsentiert. Die Lackierung in klassischem Lindgrün wird durch die mattschwarze Fronthaube, die vorne und seitlich aufgebrachten weißen Punkte für die Rennteilnehmer-Nummer sowie die ebenfalls mattschwarze Motorabdeckung und einige Sponsoren-Aufkleber bestens aufgelockert.

Bezüglich des Triebwerkes stehen Leistungsvarianten von 290 PS (= 213 kW) aus 3,6 Litern Hubraum bis hin zu 320 PS (= 243 kW) aus 3,8 Litern Hubraum zur Verfügung. Verbaut ist auch ein 9-fach härteverstellbares Gewindefahrwerk aus dem Hause Bilstein, auf Wunsch auch in Unibal gelagert erhältlich. Bei der Rad-Reifen-Kombination fiel die Auswahl auf zeitgemäße, sehr leichte und geschmiedete Fuchsfelgen der Größe 7×17 ET55 mit Bereifung der Dimension 205/50 ZR17 an der Vorderachse bzw. 9×17 ET55 mit 255/50 ZR17 an der Antriebsachse.

Wer in den im klassischen Stil angepassten und mit 4-Punkt-Gurten gesicherten Sportsitzen des 964 Classic S Platz nimmt, dem springt beim Blick durch das Momo-Sportlenkrad der in Wagenfarbe unterlegte Drehzahlmesser ins Auge. Auch der sicherheitsrelevante Überrollbügel präsentiert sich in Wagenfarbe. Apropos Farben: im Angebot sind neben der Lackierung in Lindgrün auch die klassischen Farbvarianten wie z.B. Hellgelb, Blutorange oder Sportclassic-Grau.

Neben neu aufgebauten und vollständig revidierten Fahrzeugen, werden zudem maßgeschneiderte Umbaukits für Classic S, Classic RS und Classic RSR zur Selbstmontage angeboten.

dp11 RS 2011

Der heckangetriebene 911er in Weiß mit 3,6-Liter-Boxermotor besticht mit einem dp11 RS 2011 genannten und aus Carbon gefertigten Bodykit, bestehend aus Frontstoßstange und -haube, Kotflügeln, Leichtbau-Türen, den hinteren Verbreiterungen, der Heckstoßstange sowie dem Heckspoiler. Neben der beheizbaren, grünen Frontscheibe wurden des Gewichtes wegen ein Satz ebenfalls in Grün gehaltener Plexiverglasung sowie leichte Streuscheiben montiert. Gewichtsreduzierte Rücklichtlampenfassungen sowie Klimafach-Deckel und Unterfahrschutz aus Carbon schlagen bis ins Endgewicht durch. Die Carbon-Dachhaut wurde im Sandwich-Vakuum-Verfahren hergestellt und beide Hauben warten mit Schnellverschlüssen auf.

228 kW bzw. 310 PS Leistung, 50 mm PMO-Vergaser mit offenen Luftfiltern und Doppelzünder mit frei programmierbarer Zündkurve in Kombination mit einem G-50 Getriebe samt Sperrdifferenzial sind die alles entscheidenden Motor/Getriebe-Parameter. Fuchsfelgen in 9×15 und 13×15 Zoll mit einer Bereifung in 225/50-15 und 345/35-15 sind das adäquate Bindeglied zwischen Fahrzeug und Asphalt. Über das dp-Gewindefahrwerk hinaus bedürfen die verstellbaren Stabilisatoren der Erwähnung sowie Kopflager, Federschwerter und Hinterachslenkern die mit Unibal-Lagerbuchsen versehen sind. Eine vom 964er auf das 911-G-Modell angepasste Bremsanlage sorgt für artgerechte Verzögerungswerte.

Beim Blick ins Interieur springen die dp-935-Schalensitze, das leichte Carbon-Armaturenbrett, ein spezielles Knieleisten-Set sowie der erhöhte Mitteltunnel ins Auge. Als Gegenpol zur äußeren Wagenfarbe überwiegt innen Alcantara in Schwarz. Ein eingeschweißter Sicherheitskäfig, ein lackiertes Sportlenkrad mit Porsche Hup-Knopf, ein Deckel anstelle der Uhr und Bodenplatten aus Carbon sind für jedermann sichtbar. Schließlich sind da noch Specials wie der dp-Clubsporttank mit einem Fassungsvermögen von 70 Litern, eine 25 Ampere Gel-Starterbatterie, ein kleinerer Tank für die Scheibenreinigung, eine leichte, elektrische Lüftung für den Innenraum, ein Mittelölkühler mit Entlüftung durch die Fronthaube sowie das – wie könnte es anders sein – aus Carbon bestehende Bremskühlgehäuse.

Unterm Strich ergibt sich aus all diesen Modifikationen letztendlich ein fahrfertiges Gewicht von 870 kg (ohne Kraftstoff) für diesen 911er, der serienmäßig je nach Typ und Ausstattung zwischen 1.080 und 1.335 kg auf die Waage brachte. Konsequente Gewichtsreduzierung, Carbon sei Dank.

Phantom Speedster

An einem für „zu modern“ empfundenen Porsche 911 Speedster wurde ein „backdating“ realisiert. Dabei hatte dieser Speedster schon eine Phase 1 hinter sich, bei der aus dem ursprünglichen 911 Targa 3.2 Baujahr 1989 im sonnigen US-amerikanischen Kalifornien Ende der 1990er-Jahre in penibler Kleinarbeit ein Speedster wurde. Anschließend fand er dann seinen Weg nach Deutschland.

Die hier durchgeführte Phase 2 der Optimierung erfolgte mithilfe des F-Modell-Bodykits dp11F Carrera-Widebody, das durch seine ein Zoll breiteren Radläufe, die leicht tiefer gezogene Frontschürze sowie die sehr dezent gestalteten Seitenschweller besticht, wobei Letztere die Aufgabe haben, die Ölleitungen zu verdecken und dem Wagen eine schönere Linie an der Schwellerunterkante zu geben. Das Design wurde eigens entwickelt, um den alten 911er noch sportlicher und kräftiger wirken zu lassen.

Die Fahrzeughöheneinstellung erfolgt dabei über das Verstellen der Drehstäbe und die Straßenlage wird durch die Verwendung von H&R-Distanzscheiben „verbessert“. Der vorhandene 2-Rohr-Endschalldämpfer wurde optisch an die neue Heckschürze angepasst. Und schließlich wirkt der ohnehin schon extrem flache 911er durch die Lackierung in Nardograu fast wie ein Jagdflugzeug. Perfekt dazu die 7×16 Zoll messenden Felgen mit Continental Sport Contact in 205/55-16 an der Vorderachse bzw. 9×16 mit 245/45-16 an der Hinterachse.